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  • Sabrina

4 Säulen einer ganzheitlichen Bildung - Teil 1

Die heutige Welt steht vor grossen Herausforderungen, wofür wir als Menschheit dringend Lösungen brauchen. Alles verändert sich unglaublich schnell. Immer wieder liest man Sätze wie: "Zwei Drittel aller heutigen Primarschüler werden in Zukunft Berufe ausüben, die es heute noch gar nicht gibt."

Es gibt jedoch ein fundamentales Problem: Das derzeitige Bildungssystem sieht seine Aufgabe mehrheitlich immer noch darin, Kinder so zu unterrichten und auszubilden, damit sie später einen Job finden und diesen den Erwartungen entsprechend ausüben.


Die Kinder lernen, sich innerhalb eines bestehenden Systems zu bewegen. Der Fokus liegt noch stark auf Wissensvermittlung, Inhalten und Anpassung, wobei Individualität, Kreativität und kritisches Denken in Zukunft immer mehr gefragt sind. Etwas aus eigenem Antrieb gestalten und in die Welt bringen, Herausforderungen annehmen und Lösungen suchen, hat im heutigen Schulsystem nur wenig Platz.


Ein Schild mit dem Text "Love to Learn" hängt draussen an einer Wand.
Im Zentrum der Bildung steht für mich, die Liebe zum Lernen zu erwecken und zu nähren.

Derzeit wird bis weit über unsere Landesgrenzen hinweg darüber diskutiert, wie dieses neue System denn aussehen soll. Aus allen Ecken wird mitgemischt und ein Konsens scheint in weiter Ferne. Währenddessen gibt es einige mutige Menschen, die ihre eigenen Visionen Realität werden lassen und neue Bildungsmodelle ins Leben rufen.


In den Beiträgen Es tut sich was in der Schweizer Bildungslandschaft und Mein Weg von der öffentlichen Schule zu Unique Learners habe ich bereits einige innovative Initiativen genannt. Seitdem ich den Beitrag geschrieben habe, kamen noch unzählige neue bemerkenswerte Projekte dazu.


In diesem Beitrag gehe ich nun der Frage nach Welche neuen Aufgaben sollte denn das Bildungssystem übernehmen? Dazu möchte ich ein paar persönliche Gedanken mit euch teilen, welche Kernelemente die Bildung der Zukunft für mich persönlich beinhalten sollte.


 


1. Säule: Verbindung zu sich selbst


Für mich besteht die Grundlage für ein erfülltes Leben darin, wie gut wir uns selbst kennen und wie achtsam wir mit uns selbst umgehen. Deshalb ist die Förderung einer starken Verbindung zu sich selbst meines Erachtens die wichtigste Grundlage für eine gesunde und ganzheitliche Entwicklung.


Innere Stärke

Jeder von uns wird im Verlauf seines Lebens mit Herausforderungen, schwierigen Situationen und Rückschlägen konfrontiert. Resilienz umschreibt die Fähigkeit, mit solchen Herausforderungen umgehen zu können.


Resiliente Menschen sind widerstandsfähiger und können flexibler mit Stress, Druck und Frust umgehen. Für das lebenslange Lernen ist eine solche innere Stärke eine wichtige Voraussetzung.


Growth Mindset

Unser Mindset bestimmt zum grossen Teil, wie wir die Welt wahrnehmen und beeinflusst unseren Lernerfolg enorm.


Carol Dweck unterscheidet in ihrem Buch Mindset das statische (fixed Mindset) und das dynamische Selbstbild (Growth Mindset). Unsere Eltern, unser Umfeld und unsere Erfahrungen beeinflussen, ob wir ein eher starres oder dynamisches Selbstbild entwickeln. Wobei wir in einigen Bereichen und Situationen eher das eine, in anderen Bereichen eher das andere vorweisen können.¹


Das statische Mindset limitiert uns und hindert uns daran, unser Potential auszuschöpfen. Negative Glaubenssätze führen zu Blockaden und Frust.


Menschen mit einem Growth Mindset hingegen, sehen Fehler als Herausforderung, als Möglichkeit etwas zu lernen und sind sich bewusst, dass sie mit Einsatz und den richtigen Strategien alles lernen können, was sie möchten.


Wenn mein Kopf es sich ausdenken kann, wenn mein Herz daran glauben kann - dann kann ich es auch erreichen.

Muhammad Ali



Wichtig ist: Diese Einstellung kannst du trainieren! In meinem E-Book zeige ich auf, wie du dein Kind dabei unterstützt, ein Growth Mindset zu entwickeln. (Das E-Book wird anfangs 2022 erscheinen. Du kannst dich schon einmal auf der Warteliste eintragen.)



Persönlichkeitsentfaltung

Persönlichkeitsentwicklung ist zurzeit in aller Munde - meist jedoch auf die Erwachsenenwelt bezogen. Ich finde es ungemein wichtig, bereits Kinder dabei zu unterstützen, sich selbst besser kennenzulernen und mit sich in Verbindung zu treten.


⭐️ Learn | Grow | Sparkle ⭐️

Dazu gehört es, herauszufinden, was die eigenen Stärken, Träume, Visionen sind und Leidenschaften zu entwickeln. Damit ein Kind diese tiefe Verbindung zu sich selbst herstellen kann, braucht es den nötigen Raum und Anregungen.






Hier sind mögliche Fragen:

  • Was ist mir wirklich wichtig?

  • Was kann ich gut?

  • Was möchte ich gerne noch lernen?

  • Wovon träume ich?

  • Was wäre mein grösster Wunsch?

  • Wer/was inspiriert mich?

Die Bildung der Zukunft sollte jedes Kind in seiner Einzigartigkeit sehen, wertschätzen und stärken.



Körper & Gesundheit

Zur Verbindung zu sich selbst gehört für mich auch der Umgang mit dem eigenen Körper und der eigenen Gesundheit. Die physische und psychische Gesundheit ist eine wichtige Voraussetzung, um genug Energie aufbringen zu können, unser Potential auszuschöpfen.


Eine ganzheitliche Bildung schult das Bewusstsein darüber, was dir und deinem Körper gut tut. Themen, die in diesen Bereich fallen, sind:

  • Mein Körper

  • Bewegung und Sport

  • Ernährung

  • physische und mentale Gesundheit

  • Achtsamkeit

  • Meditationen

  • Atemtechniken

  • Was tut mir gut?

Die zukünftige Schule muss meines Erachtens nicht all diese Punkte umsetzen, jedoch das BEWUSSTSEIN dafür schulen und das Wissen darüber vermitteln.


Ein Mädchen hält die Buchstaben E und Q vor seinen Augen.
EQ statt IQ: Die emotionale Intelligenz (EQ) gilt als Kernkompetenz für Erfolg.

2. Säule: Verbindung zu anderen


Das zweite Kernelement der Bildung beinhaltet zwischenmenschliche Kompetenzen, die uns dabei helfen, mit anderen Menschen in Verbindung zu treten und Beziehungen einzugehen. Für ein erfülltes Privat- und auch Berufsleben ist es unabdingbar, sich entsprechende Kompetenzen anzueignen.


Empathie

Als zukünftige Schlüsselkompetenz gilt die Empathie - sich in andere Person hineinfühlen zu können, andere Perspektiven einzunehmen und damit Verständnis für die Situation anderer zu empfinden. Oftmals wird in diesem Zusammenhang auch vom EQ (emotionale Intelligenz) gesprochen.


Eine wichtige Grundlage zur Entwicklung von Einfühlungsvermögen, ist der Umgang mit Gefühlen. Offen über Gefühle reden, sie wahrnehmen und benennen können. Ein weiteres Thema, das hier aufgegriffen werden könnte, ist z.B Menschentypen.


Kommunikation

Ich bin der festen Überzeugung, dass es unglaublich viele Probleme niemals geben würde, wenn jeder einzelne von uns sich mehr mit dem Thema Kommunikation auseinandersetzen würde.

Man kann nicht nicht kommunizieren.

Paul Watzlawick


Leider sind wir uns dieser Worte von Watzlawick viel zu wenig bewusst. Unzählige Missverständnisse, Streitereien und Konflikte entstehen, weil wir uns der Macht unserer Worte nicht bewusst sind und weil uns wertvolle Techniken fehlen.


Das grösste Kommunikationsproblem ist, dass wir nicht zuhören, um zu verstehen. Wir hören zu, um zu antworten.

unbekannt


Zuhören will gelernt sein. Heutzutage lernen wir in der Schule Unmengen an Rechtschreibregeln, einige Lesetechniken und wenn's gut kommt ein paar Tipps zum

Sprechen bzw. Vortragen. Aber richtig zuhören? Da wird angenommen, dass man das einfach kann. Leider ist dem aber nicht so.


Themen, die im Bereich Kommunikation behandelt werden könnten sind beispielsweise:

  • Aktives Zuhören

  • Gewaltfreie Kommunikation

  • nonverbale Kommunikation

  • Das 4-Ohren-Modell nach Schulz v. Thun


Kollaboration

Um die Probleme lösen zu können, mit denen wir zurzeit als Menschheit konfrontiert sind, braucht es Teamwork. Und Teamwork will auch gelernt sein.


Wenn Menschen zusammenarbeiten, treffen stets unterschiedliche Erfahrungen, Haltungen, Erwartungen und Ziele aufeinander. Deshalb besteht hier grosses Konfliktpotential. In Zukunft werden zudem vermehrt Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt miteinander an Projekten arbeiten. Zu den vorher genannten Unterschieden stossen damit noch andere Sprachen und Kulturen.


Kollaboration wird in Zukunft immer wichtiger. Die nötigen Kompetenzen dafür zu lernen, gehört für mich zur ganzheitlichen Bildung.

Bei der Kollaboration spielen folgende Themen eine wichtige Rolle:

  • Kommunikation

  • Organisation

  • Führung

  • Rollen

  • Struktur

  • soziale Kompetenzen

  • Grenzen

Kommunikation und Kollaboration gehören neben Kreativität und Kritischem Denken zu den 4-K Kompetenzen, die zurzeit im Zusammenhang mit der Bildung der Zukunft sehr oft proklamiert werden. Auf die anderen beiden K's gehe ich im nächsten Beitrag ein, wenn ich die Säulen 3 und 4 vorstelle.



Das waren nun die ersten beiden Säulen meiner Vision einer Schule der Zukunft. Im nächsten Beitrag folgen zwei weitere Säulen und ein paar Gedanken, welche Werte diesen Säulen zu Grunde liegen.

 

Literaturangabe:





Aus welchen Säulen besteht deine Vision der Bildung der Zukunft? Teile sie gerne hier in einem Kommentar.


Wie immer freue ich mich auf dein Feedback.


☆ LEARN | GROW | SPARKLE ☆



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