Dankbarkeit vertiefen: Tipps und Inspirationen für deine Dankbarkeitspraxis
- Sabrina Ritz
- 9. Mai
- 6 Min. Lesezeit
Dankbare Menschen sind glücklicher! Wer immer wieder den Fokus auf die positiven Dinge im Leben richtet, lebt mehr im Hier und Jetzt, ist entspannter, zufriedener, steigert seinen Selbstwert und seine Resilienz. Diese Menschen verspüren ganz einfach mehr Lebensfreude.
Auch die Wissenschaft zeigt auf, dass eine regelmässige Dankbarkeitspraxis biochemische Prozesse im Körper auslöst, die unsere Gesundheit nachhaltig
verbessern. Das Gehirn produziert Serotonin und Dopamin und Stresshormone werden abgebaut.
Regelmässige Dankbarkeitspraktiken haben daher eine positive Wirkung auf unser psychisches und auch unser physische Wohlbefinden.
Leider kommt Dankbarkeit im Alltagstrubel oftmals zu kurz. Wir lassen uns von unserem Gedankenkarussell, von Konflikten, von Zielen, To-Dos mitreissen und vergessen dabei all das, was schon da ist.
Die Neuroplastizität zeigt, dass wir unser Gehirn wie einen Muskel trainieren können. Das gilt auch für die Dankbarkeit. Mit täglichen Dankbarkeitsritualen können wir unsere innere Einstellung verändern und den Fokus mehr und mehr auf das Positive im Leben richten. Das Beste: Unsere Gesundheit profitiert gleich mit.
Gerne gebe ich dir in diesem Beitrag ein paar Tipps und Inspirationen mit, wie du deine Dankbarkeitspraxis gestalten kannst.

Es geht ums Gefühl!
Fühle, spüre und verkörpere das Gefühl der Dankbarkeit. Dankbarkeit ist mehr als nur ein flüchtiger Gedanke – sie ist eine körperliche Erfahrung, die dein ganzes Sein durchdringen kann. Wenn du dankbar bist, lass dieses Gefühl deinen Körper vollständig durchströmen. Lege z.B. eine Hand auf dein Herz, atme tief ein und spüre, wie sich dein Brustkorb mit Wärme füllt. Diese verkörperte Dankbarkeit verändert deine Biochemie – Stresshormone nehmen ab, während Glückshormone freigesetzt werden. Es geht nicht darum, eine Checkliste abzuhaken, sondern darum, jeden Moment der Dankbarkeit vollständig zu erleben. Probiere es aus: Nimm das Gefühl der Dankbarkeit bewusst in deinem Körper wahr. Denke nicht nur "Ich bin dankbar für...", sondern frage dich:
Wie fühlt sich diese Dankbarkeit in meinem Körper an?
Wo spürst du sie?
Ist sie warm, leicht, prickelnd, kribbelnd?
Diese bewusste Verkörperung verwandelt flüchtige Gedanken in transformative Erfahrungen, die dein Wohlbefinden nachhaltig steigern. Dankbarkeit nicht als Gedanke, sondern als empfundene Emotion.
Fällt dir Fühlen und Verkörpern noch schwer? Dann probier doch einmal eine angeleitete Dankbarkeitsmeditation.
Dankbarkeitsmeditation um bewusst zu fühlen
Widme ein paar Minuten dem bewussten Spüren von Dankbarkeit mithilfe einer Dankbarkeitsmeditation. Du findest ganz viele Dankbarkeitsmeditationen im Internet, z.B. auf Youtube oder auch Spotify. Durch die geführte Meditation wirst du angeleitet und unterstützt, wie du deine Körperwahrnehmung stärken kannst und mehr und mehr ins Spüren kommst.
Schreiben verstärkt die Wirkung deiner Dankbarkeitspraxis
Neben dem bewussten Fühlen wird auch durch das Verschriftlichen die Dankbarkeit tiefer verankert. Das Aufschreiben deiner Dankbarkeit aktiviert andere Gehirnareale, als wenn du bloss darüber nachdenkst.
Am besten legst du dir ein kleines Tagebuch an, bei dem du regelmässig aufschreibst, wofür du dankbar bist. Du kannst dies allerdings natürlich auch einfach auf deinem Handy machen. Einfach so, wie es für dich passt. :) Ich habe mein Journal - auch mein Dankbarkeitstagebuch - seit einigen Jahren auf meinem I-Pad, da ich dieses fast immer dabei habe.

Dankbarkeitsrituale
Integriere Dankbarkeitsübungen als Ritual in deinem Alltag - optimalerweise gleich mit deinen Kindern. Am besten eignet sich ein Ritual morgens nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafengehen. So kannst du bspw. jeweils abends drei Dinge in dein Tagebuch aufschreiben. Oder ihr erzählt euch gegenseitig, wofür ihr dankbar seid. Mit Kindern eignet es sich auch wunderbar, zu malen und zu zeichnen, wofür man dankbar ist.
Ich weiss nicht, was ich noch aufzählen soll...
Es ist ganz normal, dass es Tage gibt, an denen es schwerer fällt, etwas zu finden, wofür man dankbar ist. Besonders dann, ist es wichtig, sich auf all das zu fokussieren, was wir oft als selbstverständlich hinnehmen.
Vielleicht kennst du das auch, dass du immer wieder dieselben Dinge aufzählst oder aufschreibst. Das ist natürlich vollkommen in Ordnung. Es ist ja auch wichtig, sich immer wieder darüber bewusst zu werden.
Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die DANKBAREN, die glücklich sind. - Francis Bacon
Damit du deine Dankbarkeit noch etwas mehr erkunden und den Fokus auch auf bisher "Vergessenes" richten kannst, liste ich nachfolgend zwei Ideen auf, die dir helfen können, noch mehr zu finden,, wofür du dankbar sein kannst:
Dankbarkeit in Kategorien entdecken
Um deine Dankbarkeit zu vertiefen, hilft es, in verschiedenen Lebensbereichen bewusst zu suchen. Hier einige Kategorien, die dir mehr Ideen schenken können:
Menschen in deinem Leben: Wem bist du dankbar? Denk an Familie, Freunde, Mentoren, aber auch an flüchtige Begegnungen oder Menschen, die im Hintergrund deinen Alltag erleichtern.
Körperliche Fähigkeiten: Welche Körperfunktionen nimmst du als selbstverständlich? Deine Augen zum Sehen, Ohren zum Hören, Hände zum Fühlen, Beine zum Gehen...
Materielle Dinge: Was besitzt du, das dein Leben bereichert? Von grundlegenden Dingen wie einem warmen Bett bis zu kleinen Alltagshelfern wie deiner Lieblingstasse.
Lernmomente & Herausforderungen: Welche Schwierigkeiten haben dich wachsen lassen? Manchmal liegen unsere wertvollsten Geschenke in den grössten Herausforderungen.
Alltägliche Annehmlichkeiten: Was ist in deinem Leben, das einfach reibungslos funktioniert, immer schon da war und du daher gar nicht mehr wahrnimmst, weil es selbstverständlich ist? Sicherheit, fliessendes Wasser, Strom, Internet, öffentliche Verkehrsmittel...
Natürliche Wunder: Was schenkt dir die Natur? Sonnenschein, frische Luft, Pflanzen, Tiere, Jahreszeiten...
Talente & Fähigkeiten: Was kannst du besonders gut? Kreativität, Organisationstalent, Empathie oder analytisches Denken...
Kleine Freuden: Welche kurzen Momente zaubern dir ein Lächeln ins Gesicht? Der erste Schluck Kaffee, ein Lied, das Lachen eines Kindes ...
Frage dich täglich: "Wofür bin ich in dieser Kategorie heute dankbar?" und entdecke so immer neue Facetten der Dankbarkeit in deinem Leben.
"Suche von den Dingen, die du hast, die besten aus und bedenke dann, wie eifrig du nach ihnen gesucht haben würdest, wenn du sie nicht hättest." - Mark Aurel
Die "Was wäre, wenn ... ?" Methode
Oft lernen wir erst etwas zu schätzen, wenn es nicht mehr da ist. Darum helfen hypothetische Fragen wie "Was wäre, wenn ... nicht mehr da wäre? Wie würde mein Leben aussehen, wenn ich nicht mehr ... könnte?" um Selbstverständliches wieder wertzuschätzen und dafür dankbar zu sein. Diese kraftvolle Übung nutzt genau diesen Mechanismus: Stell dir kurz vor, etwas Wertvolles, etwas Alltägliches nicht mehr zu haben – dann spürst du echte Dankbarkeit, dass es in deinem Leben ist. Nimm dir einen Moment Zeit und visualisiere: Wie wäre dein Tag ohne fliessendes Wasser? Ohne die Fähigkeit zu sehen? Ohne einen bestimmten den Menschen? Ohne die Technologie, die dich mit Liebsten verbindet? Tauche für 30 Sekunden bewusst in diese Vorstellung ein – nicht um Angst zu erzeugen, sondern um Klarheit zu gewinnen. Dieser kleine "Aha-Moment", wenn du dir das Fehlen vorstellst, macht deine Dankbarkeit danach viel stärker. So durchbrichst du den Gewöhnungseffekt, der uns oft blind macht für das Wunderbare im Alltäglichen. Diese Übung hilft auch besonders Kindern, wenn sie keine Ideen haben, wofür sie dankbar sein können: "Stell dir vor, du müsstest immer auf dem Boden schlafen und hättest kein Bett und keine Bettdecke?"

Impulse für Fortgeschrittene :)
Du hast schon länger eine Dankbarkeitspraxis und möchtest diese vertiefen? Dann habe ich nachfolgend zwei Impulse für dich.
Stelle Vertiefungsfragen
Erforsche deine Dankbarkeit mit Neugier. Wenn du dir einfache Vertiefungsfragen stellst, öffnest du die Tür zu einer reicheren Erfahrung. Frage dich:
"Was genau schätze ich daran?" und entdecke die feinen Nuancen dessen, was dich wirklich berührt.
"Wie bereichert es mein Leben?" lässt dich die tatsächlichen Auswirkungen spüren, die Dankbarkeit in deinem Alltag hat.
"Welche kleine Freude habe ich heute übersehen?" richtet deinen Blick auf die unscheinbaren Schätze, die oft im Trubel untergehen.
"Wie wäre es, wenn dies nicht mehr in meinem Leben ist?"
Diese Fragen sind wie kleine Scheinwerfer, die verborgene Dankbarkeitsschätze beleuchten. Sie verwandeln ein einfaches "Ich bin dankbar für die Sonne" in ein tieferes "Ich schätze die sanfte Wärme der Morgensonne auf meiner Haut, die mich daran erinnert, dass nach jeder dunklen Nacht ein neuer Tag beginnt."
Durch eine solche Vertiefung wird Dankbarkeit zu einer persönlichen Entdeckungsreise, die dir immer wieder neue Quellen der Freude ermöglicht.
Dankbarkeit für Dinge in der Zukunft
Eine fortgeschrittene Praxis ist die vorausschauende Dankbarkeit – das Gefühl der Wertschätzung für etwas, das noch nicht eingetreten ist. Diese Übung verbindet Dankbarkeit mit Visualisierung und positiver Erwartung. Stelle dir vor, wie du bereits dankbar für einen zukünftigen Moment bist: den Erfolg eines Projekts, eine Begegnung, die noch bevorsteht, oder eine Fähigkeit, die du gerade entwickelst. Fühle die Dankbarkeit so lebendig, als wäre es bereits geschehen. Diese Praxis verändert nicht nur deine Stimmung im Jetzt, sondern richtet deine Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten statt auf Begrenzungen. Sie schafft einen emotionalen Anker für deine Ziele und öffnet dich für Chancen, die du sonst vielleicht übersehen hättest. Zukunftsdankbarkeit ist wie ein Kompass, der dich sanft in Richtung deiner Wünsche lenkt, während er gleichzeitig deine Gegenwart mit Hoffnung und Vorfreude durchflutet.
"Dankbarkeit ist das Gefühl, wenn sich das Herz erinnert." - Laura Malina Seiler
Das waren meine Tipps und Inspirationen für deine Dankbarkeitspraxis. Ich hoffe, du konntest das ein oder andere für dich mitnehmen und fühlst dich inspiriert. ⭐️
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